26. Juli 2024
Patenschaftsgrab für Organe aus der Rechtsmedizin
Die Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner eG besitzt eine langjährige Patenschaft für das Institutsgrab der Rechtsmedizin Köln. In regelmäßigen Abständen von ein paar Jahren findet eine gemeinsame Beisetzung von eingeäscherten Organen aus rechtsmedizinischen Untersuchungen statt, organisiert vom Institut für Rechtsmedizin, der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner eG und dem Bestattungshaus Hoffmann. Zahlreiche Knochen und Organteile von Personen, die verstorben sind und gerichtlich obduziert wurden, erhalten somit eine würdevolle Ruhestätte, nachdem sie nicht mehr als Beweismittel für Gerichtsverfahren benötigt werden.
Auch Skelette, die bei Bauarbeiten gefunden und gesichert werden, gelangen zunächst in die Rechtsmedizin. Wenn sich herausstellt, dass diese Überreste seit 50 Jahren oder länger dort liegen, müssen sie nicht länger aufbewahrt werden und finden nun einen angemessenen, letzten Bestimmungsort.
Die Zeremonie wird im kleinen Rahmen auf dem Melatenfriedhof abgehalten, in der Nähe des Instituts für Rechtsmedizin. Mitarbeiter des Instituts, der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner und des Bestattungshauses Hoffmann versammeln sich an der Grabstätte des Kartäuserpriesters und leidenschaftlichen Tulpenzüchters Joseph Becker, die 2009 für diesen Zweck ausgewählt wurde.
Früher wurden die Organe als medizinischer Sondermüll in roten Tonnen entsorgt. Da menschliche Körperteile jedoch eine würdevolle Bestattung verdienen, ist die Sammelbeisetzung in dem Patenschaftsgrab ein geeignete und angemessene Form der Wertschätzung.
Die Kölner Friedhofsgärtner unterstützen dieses Vorhaben, indem sie die gärtnerischen Pflegekosten übernehmen, während die Stadt Köln ausnahmsweise auf die Erhebung von Friedhofsgebühren verzichtet. Das Bestattungshaus Hoffmann engagiert sich zudem in der Organisation der Beisetzungsfeier.